Online-Gitarren-Stimmgerät
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Bis zum 20. Jahrhundert wurden Stimmgabeln zum Stimmen von Saiteninstrumenten (einschließlich Gitarren) verwendet, was von Stimmern ein feines Gehör für Musik erforderte. Aber zum Zeitpunkt der Industrialisierung erschienen viel fortschrittlichere Geräte - Stimmgeräte bestimmen unabhängig und mit hoher Genauigkeit die Tonhöhe der Saiten. Jeder kann sie heute bedienen, auch absolute Laien im Bereich Musik und Tonaufnahme.
Geschichte der Gitarrentuner
Der Vorfahr der elektrischen Stimmgeräte zum Stimmen von Musikinstrumenten war das Stroboconn-Gerät, das die amerikanische Firma Conn seit 40 Jahren entwickelt. Bis 1936 war die Entwicklung abgeschlossen und die ersten stroboskopischen Stimmgeräte wurden im Musikbereich aktiv eingesetzt, unter anderem zum Stimmen von Akustik- und E-Gitarren.
Das Stroboconn-Gerät hatte 12 Stroboskopscheiben in seiner Konstruktion, die von einem vierpoligen Synchronelektromotor angetrieben wurden. Er konnte die Welle mit Drehzahlen bis zu 1650 U/min drehen und genau auf die Frequenz des Eingangssignals einstellen. Der Klang eines Musikinstruments wurde verstärkt und einer langen Neonröhre zugeführt, und eine eingebaute temperaturkompensierte Stimmgabel erzeugte unterschiedliche Frequenzsignale, die den Motor mit der einen oder anderen Geschwindigkeit drehen ließen.
Der Vorteil dieses Geräts war die vollständige Autonomie, und die Tonhöhe wurde automatisch und mit hoher Genauigkeit bestimmt. Handfeste Nachteile waren aber die Größe und das Gewicht des Tuners. Es bestand also aus zwei großen Koffern mit einem Gesamtgewicht von 70-80 Pfund (31-36 Kilogramm) und wurde am häufigsten als stationäres Gerät verwendet.
Mehr als 30 Jahre nach der Entwicklung des ersten Stroboskop-Tuners brachte Peterson Tuners einen kleineren Tuner mit demselben Funktionsprinzip auf den Markt und wurde zum weltweit größten Hersteller dieser Geräte. Im Anschluss präsentierten TC Electronic, Sonic Research und Planet Waves ihre Palette an neuen Modellen, darunter solche, die Tuner auf LED-Basis produzieren. Trotz der großen Modellvielfalt arbeiteten sie alle nach dem gleichen Prinzip und lieferten eine identische Genauigkeit, die nur in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts übertroffen wurde.
Dies ist das erste automatische Gitarrenstimmgerät, das 1982 von dem Kanadier J.D. Steven Richard an der University of New Brunswick erfunden wurde. Dieser Tuner arbeitete nach einem anderen Prinzip: Er verwendete die Phase-Locked-Loop-Feedback-Technologie. Sie "lauschte" der Frequenz der schwingenden Saite und drehte die Welle des Schrittmotors mit einem Übersetzungsverhältnis von 400/1, was eine viel höhere Genauigkeit und Kompaktheit des Geräts gewährleistete. Im Gegensatz zum sperrigen Stroboconn wurde es am Stimmwirbel der Gitarre befestigt.
Die in den 1990er Jahren erfundenen Clip-On-Tuner sind noch kompakter geworden. Die Urheberschaft des ersten solchen Geräts gehört Mark Wilson von der amerikanischen Firma OnBoard Research Corporation. Ihr erster ansteckbarer Tuner im Jahr 1995 hieß Intellitouch Tuner Model PT1 und konnte am Hals der Gitarre befestigt werden. Gleichzeitig war er immun gegen Hintergrundgeräusche, was es ihm ermöglichte, die Gitarre in einer lauten Umgebung, während der Proben und beim Stimmen anderer Musikinstrumente zu stimmen.
Interessante Fakten
Apropos interessante Fakten im Zusammenhang mit Gitarrentunern, wir können die folgenden auflisten:
- Die Stroboskop-Mechaniken, die vielen Old-School-Musikern heute vertraut sind, wirken zu klobig und unbequem. In diesem Zusammenhang brachte Peterson Tuners im Jahr 2001 eine Reihe nicht mechanischer elektronischer Tuner mit Punktmatrix-Strobe-Displays auf den Markt.
- Im Jahr 2004 stellte dieselbe Firma, Peterson Tuners, der Öffentlichkeit ein bodenstehendes Strompbox-Modell für Live-Auftritte auf der Bühne vor. Das Gerät hat die gleiche Genauigkeit wie Disk-Stroboskop-Tuner, zeigt aber Informationen auf dem Display an.
- Im Jahr 2008 veröffentlichte Gibson ein neues Modell der Robotergitarre (kundenspezifische Version der Les Paul), die mit einer Spitze ausgestattet war, die die Schwingungsfrequenz der Saiten aufnimmt. Mit dem seitlichen Drehknopf können Sie die Intonation des Instruments einstellen, und die eingebauten motorischen Maschinen an der Kopfplatte stellen sie bei Bedarf selbst ein.
Mit der Entwicklung der Technologie ist das Gitarrenstimmen nicht mehr nur eine rein professionelle Beschäftigung, und heute kann sogar ein Anfänger damit umgehen. Dazu reicht es aus, ein elektronisches Stimmgerät zu verwenden: kompakt, genau und einfach zu bedienen. Es ist mit klassischen, akustischen und elektrischen Gitarren kompatibel, wird auf dem Griffbrett montiert und zeigt Daten auf dem eingebauten LCD-Bildschirm oder auf dem Bildschirm eines verbundenen Smartphones an.